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Bronchialkarzinom

Bronchialkarzinom

Das Bronchialkarzinom ist einer der häufigsten malignen Tumore des Menschen. Trotz verbesserter Therapiemöglichkeiten versterben immer noch viele Patienten an dieser Erkrankung. Daher hat sich unsere Arbeitsgruppe zum Ziel gesetzt, die Immunpathogenese des Bronchialkarzinoms zu analysieren.

Lungenkrebs gehört weltweit zu den Krebsarten mit der höchsten Mortalitätsrate. Als Faktoren zur Entwicklung gelten neben dem Rauchen auch spezifische genetische Merkmale. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen die operative Entfernung des Tumors sowie Chemo- und Strahlentherapie, die einen geringen Behandlungserfolg aufweisen und in einer 5-Jahres-Überlebensrate von nur 15% resultieren. Aktuelle Studien konzentrieren sich auf Immuntherapien als neue bahnbrechende Behandlungsmöglichkeit in der Onkologie. Effektor- und zytotoxische T-Zellen spielen hierbei eine unverzichtbare Rolle, um eine erfolgreiche anti-tumorale Immunantwort zu gewährleisten.

Unsere Gruppe beschäftigte sich in den letzten Jahren mit der Analyse von T-Zellen, die im Tumor-Mikromilieu vorhanden sind und die Entstehung und Entwicklung von Lungenkarzinomen beeinflussen.

In den meisten Tumoren sind Effektorfunktionen von Tumor-infiltrierenden Lymphozyten (TIL) durch verschiedene Faktoren, wie die Akkumulation von immunsupprimierenden Zellen oder die erhöhte Expression von inhibitorischen Rezeptoren, wie programmed cell death protein 1 (PD-1), inhibiert. PD-1 trägt zur funktionellen Beeinträchtigung der T-Zell Aktivierung bei. Weiterhin werden inhibitorische Rezeptoren von Tumorzellen verwendet, um eine Immunantwort zu umgehen. Aus diesem Grund wurden Immuntherapien entwickelt, die durch Blockade von sogenannten checkpoint Rezeptoren auf immunregulatorischen Zellen, Effektor-Immunzellen reaktivieren sollen. Um mögliche Ziele einer Immuntherapie identifizieren zu können, wird in unserer Gruppe der Einfluss von verschiedenen Genen und Signalwegen auf die Tumor-Entstehung und Entwicklung untersucht.

Hierzu analysieren wir in Zusammenarbeit mit der Thoraxchirurgie aktuell Proben von mehr als 150 Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC). Dabei wurden Gewebeproben aus drei verschiedenen Bereichen der Lunge entnommen:  der Tumor-Region, der peri-tumoralen Region, welche den Tumor im Abstand von 2 cm umgibt, sowie aus einem Kontroll-Bereich, der frei von Tumorzellen ist. Von diesen Gewebeproben werden histologische Schnitte generiert, RNA und Proteine extrahiert sowie diverse Zelltypen isoliert. Weitere Untersuchungen werden an mononukleären Zellen des peripheren Blutes (PBMC) durchgeführt. Diese Vorgänge sind notwendig, um spezifische Tumormerkmale zu verstehen und neue therapeutische Strategien entwickeln zu können.

Weiterhin wollen wir durch Verwendung muriner Modelle für Lungenkarzinom mittels Deletion verschiedener Gene in bestimmten Zelltypen untersuchen, welche Rolle diese in der Regulation der Immunantwort auf Lungenkrebs spielen könnten.

 

Derzeit werden u. a. folgende Projekte bearbeitet:

  • Rolle von STAT5 in NSCLC
  • Rolle von PU.1 in NSCLC
  • Rolle von Glucose bei der Entstehung und Entwicklung von NSCLC
  • Rolle von Blimp-1 in NSCLC