AGENDAS

Untersuchung genetischer, alters- , geschlechts- und umweltabhängiger Faktoren, die die Immunantwort modifizieren und die Entwicklung von allergischem Asthma während der Schulzeit beeinflussen.

Chronisch-entzündliche Erkrankungen, die mit Allergien, einschließlich Asthma und allergischer Rhinitis bzw. chronischer Rhinosinusitis assoziiert sind, stellen eine große und ständig wachsende Belastung für das öffentliche Gesundheitswesen in Europa dar. In einigen Ländern leidet bereits eines von drei Kindern an einer allergischen Erkrankung. Was jedoch die Ursache dafür ist, dass eine Entzündungsreaktion chronifiziert und eine allergische oder eine autoreaktive Immunantwort auslöst, ist noch unbekannt. Die „European Academy of Allergy and Clinical Immunology“ (EAACI) warnt bereits, dass die Wahrscheinlichkeit in Europa steigt, dass mindestens 50% der Bevölkerung innerhalb der nächsten zehn Jahre an einer allergischen Erkrankung leiden wird.
Trotz erheblicher Bemühungen und zahlreichen gut gestalteten Studien, hat es sich als schwierig erwiesen, das Auftreten von klinischen Symptomen mit akzeptabler Sensitivität und Spezifität vorherzusagen oder andere Risikofaktoren als Atopie und den aktuellen Schweregrad der Krankheit zu identifizieren. Dies legt nahe, dass sich der natürliche Krankheitsverlauf kontinuierlich entwickelt, abhängig vom Kontakt mit Allergenen. In dieser horizontalen Studie wollen wir verschiedene immunologische Parameter in einer Kohorte Schulkinder mit Asthma untersuchen. Zum Vergleich sollen Kinder mit passendem Alter und Geschlecht ohne Asthma oder anderen relevanten Krankheiten analysiert werden. Wir möchten außerdem die Reaktion von mononukleären Zellen des peripheren Blutes (PBMC) auf verschiedene inflammatorische Stimuli und deren Plastizität bestimmen. Aus den so gewonnenen Zellen wollen wir DNA isolieren, um diese mit Hilfe eines Methylierungsassays auf ihr epigenetisches Muster zu untersuchen. Anhand der isolierten RNA wollen wir eine Genexpressionsanalyse durchführen. Die Hypothese dieser Kohortenstudie ist, dass genetische, geschlechtliche und Umwelt-Faktoren die Immunantwort in Richtung eines chronisch-entzündlichen Musters umprogrammieren.
Diese Kohortenstudie an der Universität Erlangen umfasst die gemeinschaftliche Arbeit zwischen der Abteilung für Molekulare Pneumologie (Prof. Susetta Finotto), der Pädiatrischen Pneumologie und Allergologie der Kinder- und Jugendklinik (Dr. Volker Melichar), sowie des Humangenetischen Instituts (Dr. Cornelia Kraus). Beginnend mit der Genehmigung dieses Ethikantrags, möchten wir in dieser Studie 40 oder mehr Kinder mit Asthma und 20 oder mehr Kontrollkinder im Alter von 6-10 Jahren rekrutieren.